Halli Hallo!
Nach unendlich langer Zeit melde ich mich auch mal wieder
zurück aus Malawi J
Nun ist schon fast die Hälfte meines Jahres vorüber. Das geht unglaublich
schnell, nicht wahr?
In den letzten zwei Monaten ist so viel passiert, dass ich
gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen…
So beginne ich also mit den letzten zwei Schulwochen vor den
Weihnachtsferien:
Bevor hier in Malawi ein Term (in unserem Fall der erste) zu
Ende geht, werden in den letzten Wochen vor den Ferien die „Endtermexams“ geschrieben.
An jedem Tag ist ein anderes Fach dran und da gibt es für die Mädchen natürlich
ziemlich viel zu lernen….
Auch für Pia und mich gab es dabei allerhand zu tun. Die
meiste Zeit haben wir die verschiedenen Examen für fast alle Fächer abgetippt,
ausgedruckt und später natürlich korrigiert… und das bei etwa 180-200 Schülern
pro Standard… Das war ganz schön viel Arbeit! ;)
Doch neben den Examen und der Arbeit in der Schule, haben
Pia und ich mit einigen der Internatsmädchen noch ein kleines Weihnachtstheaterstück
eingeübt. Unsere kleine „ Christmas- Dramagroup“ hat sich mehrmals in der Woche
getroffen, um an unserem Krippenspiel zu arbeiten! Wenn wir es dann geschafft
haben, dass alle für die Proben zusammen kommen (was sich manchmal ein bisschen
schwierig gestaltete J),
hat es uns allen viel Spaß gemacht und die meisten der Mädchen sind
Naturtalente, was die schauspielerischen Fähigkeiten angeht…
Als dann der große Tag der Aufführung gekommen war, haben
wir uns einige kreative Kostüme einfallen lassen… Josef und den Hirten haben
wir einen Bart verpasst und die wunderschönen Chitenjen (malawische Stoffe), wurden
als Kopfbedeckung, Königsumhänge oder Babytücher verwendet.
Einige der Mädchen waren dann furchtbar aufgeregt, haben die
Aufführung aber wunderbar gemeistert! Auch wenn das Stück kurz war, hatten wir
viel Spaß und danach wurden noch Tänze, Lieder oder andere kleine Dramen
aufgeführt… Am Abend gab es dann natürlich auch noch eine Disco für alle J Besonders an diesem
Tag habe ich mich total wohl und wie zu Hause gefühlt, und war stolz ein Teil
dieser Gruppe zu sein… J
Schon bald ging es dann auch schon für die Mädchen nach
Hause… Der Tag war trüb und regnerisch und in der Dining- Hall versammelten
sich alle Lehrer und Schüler, um die Ergebnisse zu verkünden… Wir saßen mit den
anderen Lehrern auf einer Art „Bühne“ und jeder Klassenlehrer las laut die
Ergebnisse von den besten bis hin zu den schlechtesten Examen. Die allerbesten
Schüler haben sogar einen Lolli bekommen J
Dann ging alles ziemlich schnell und das Boarding war
genauso schnell leergefegt, wie es sich ganz am Anfang gefüllt hatte. Die
letzten Busse und Autos der Eltern verließen das Boarding und alles war wieder
ganz ruhig…
Nachdem wir uns für einige Stunden von den letzten 3 Monaten
erholt haben, stürzten Pia und ich uns direkt in unsere Urlaubsvorbereitungen
für den nächsten Tag…
Wir hatten geplant, mit den anderen vier Mädchen aus Ludzi
und Madisi für einige Tage in den Norden Malawis zu reisen…
… und das kam so:
Am 16. Morgens haben wir uns dann vollbepackt auf den Weg in
die Hauptstadt Lilongwe gemacht, um von dort aus weiter in den Norden zu
reisen. Wir machten einen kurzen Halt am KFC, wo wir auch Verena und Friederike
aus Ludzi trafen und nach einer kurzen Stärkung unsere Reise fortsetzten.
Unser erstes Urlaubsziel war Nkhata Bay, ein relativ
touristisches Fleckchen am Malawisee. Um dorthin zu gelangen, nahmen wir einen
großen Nachtbus, in welchem wir eine ziemlich schlaflose Nacht verbrachten. :D
Unter unseren Sitzen hatte man ein Huhn verstaut, welches sich über diesen
Umstand leider lauthals beklagte.
Für unser Ziel jedoch hatte sich diese Reise gelohnt. Nkhata
Bay war ein wunderschönes kleines Dorf mit einigen kleinen Lodges, die im
Jugendstil eingerichtet waren und Weltenbummler aus allen Ländern anzogen…
Auch das Essen war sehr lecker und wir konnten mal wieder in
dem schönsten See schwimmen…
In Nkhata Bay verbrachten wir eine Nacht, bis es am nächsten
Tag noch etwas weiter nördlich hoch auf die Berge in die Mushroom Farm, nahe
der Livingstonia Mission ging. Wir fuhren mit dem Minibus bis zu einem kleinen
Dörfchen am Fuße des Berges und wurden dort von einem Pickup abgeholt, welcher
uns „die steilen Pässe“ hinauf auf den Berg fuhr.
Die Aussicht von dort oben auf den Malawisee war fantastisch,
und auch unsere Lodge, die Mushroomfarm hatte einige interessante Dinge zu
bieten…
Sie war ganz im Wald gelegen und wurde sehr ökologisch auf
die Umwelt und Menschen bedacht aufgebaut und betrieben. Das unglaublich gute
Essen dort war saisonal, vegetarisch und wurde auch dort angebaut. Die
Toiletten wurden nicht mit Wasser, sondern mit Sägemehl und Asche betrieben. :D
Besonders schön fand ich, dass man einige selbstgemachte
Produkte von Frauen aus den umliegenden Dörfern dort zum Verkauf auslegte.
Auch dort trafen wir Menschen aus allen möglichen Ländern
und sogar eine Gruppe deutscher Jugendlicher, die wir schon auf dem Botschafter
Fest kennen gelernt hatten.
Auch an Programm wurde dort einiges angeboten. Einmal
machten wir eine geführte Wanderung zu den naheliegenden, atemberaubenden Wasserfällen,
den Manchewefalls.
Der Guide führte uns sicher über leicht glitschige Felsen
und Trampelpfaden zu einer wunderschönen Aussicht. (Siehe Foto)
An einem anderen Tag wanderten wir noch etwas höher auf den
Berg zu der Livingstonia Mission. Das ist eine Missionsstation mit einem
Krankenhaus, einer kleinen Universität und einem Dorf rundherum. Die Wanderung
war sehr anstrengend in der prallen Sonne, hat sich allerdings ebenfalls
gelohnt!
Die Abende verbrachten wir häufig mit den anderen
Freiwilligen, die wir dort trafen, mit Spielen oder Lesen. Alles in allem ein
wunderschöner und entspannter Urlaub…
Am Tag der Abreise beschlossen Pia, Noemi und ich den Berg
wieder herunter zu wandern. Unsere Rucksäcke überließen wir den anderen im
Pickup… Auch das war eine tolle Erfahrung, denn zum Glück trafen wir drei
Kinder, welche uns einige „Shortcuts“ zeigten, welche uns den Weg deutlich
erleichterten… J
Dann ging es wieder Richtung Heimat, um das Weihnachtsfest
in unseren Projekten zu verbringen…
Doch das ist eine andere Geschichte, von der ihr in Kürze
lesen könnt… J
Beste Grüße an euch und alle Lieben in der Heimat…
Eure Antonia
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