Halli-Hallo ihr daheim in der Ferne!
Nach fast schon einem Monat Aufenthalt in Guilleme, „the
warm heart of Malawi ;)“, kommt hier endlich mein erster Bericht. In den
wenigen Wochen haben wir schon so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wo ich
anfangen soll zu erzählen.
Beginnen wir also einfach mit unserer Ankunft und dem knapp
3-wöchigen Einführungsseminar:
Nach einem sehr langen, knapp 12-stündigen Flug von
Frankfurt aus landen wir mittags am 17.
August Lilongwe, die Hauptstadt Malawis.
Der Flughafen ist viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt habe! Wir sind alle
tierisch aufgeregt, als wir endlich unseren Visastempel bekommen und nun zum
ersten Mal den Schwestern aus unserem Projekt begegnen werden!...
Tatsächlich werden wir schon ganz herzlich empfangen und mit
Schildern, auf denen unsere Namen stehen begrüßt.
Schon der Anfang ist total lustig, als wir zum ersten unsere
wenigen Chichewa-Kenntnisse an von Einheimischen ausprobieren und alle
versuchen, die englische Aussprache des jeweils anderen zu verstehen
Wir quetschen uns mitsamt unserem Gepäck in einen Minibus,
welcher uns 6 für das Einführungsseminar nach Guilleme, Pias und meine neue
Heimat, bringen wird. Während der Fahrt eröffnet sich uns eine ganz neue,
wunderbare Welt.
Menschen laufen über die roten, staubigen Straßen Malawis.
Frauen tragen in bunten Stoffen (Chitenjen) ihre Babys auf dem Rücken und
Männer, Frauen und Kinder transportieren alles Mögliche auf dem Kopf und an
Fahrrädern. Wir sind beeindruckt von dem bunten Treiben und lassen uns von der
neuen Kultur mitreißen.
Nach einem Zwischenstopp an einem Einkaufzentrum, wo wir
sofort unser Geld wechseln und mit den Schwestern Pizza essen, geht es dann
direkt weiter nach Guilleme J
Das kleine Dörfchen ist wunderbar und wir werden gleich am
ersten Abend von den Schwestern zu einem Willkommens-essen eingeladen. Dort
bekommen wir sogar noch einen Kuchen und ein Ständchen gesungen.
Bis zum 3. September würden wir nun zu 6. in unserem
Freiwilligenhaus leben. Dann würden Friederike und Verena nach Ludzi, und
Hannah und Noemie nach Madisi ziehen J
Die ersten Tage in Guilleme sind totaaal entspannend… Das
Leitwort der für uns zuständigen Schwester ist: „ EAT, CHAT, REST“…
Wir bekommen also
erstmal eine kleine Rundführung durch das Dörfchen und ALLE schauen uns an. Wir werden von ganz
vielen Leuten begrüßt und haben schon echt Not uns alle Namen zu merken! Leider
habe ich tatsächlich die meisten sofort wieder vergessen. Aber das kommt schon
noch! Einmal, als wir uns die Kirche anschauen wollen, platzen wir mitten in
eine Hochzeit, aber das stört niemanden. Obwohl wir vorne herlaufen und uns alle anstarren.
Natürlich wollen uns auch die Kinder aus dem Dorf kennen
lernen und klopfen an unserer Tür. Die sind echt total süß und wir spielen die
nächsten Tage mit ihnen. Sie wollen auch die ganze Zeit auf Huckepack genommen werden
Bevor es in den nächsten zwei Wochen mit unserem Chichewa Unterricht weitergehen würde, werden wir am Wochenende noch mit zu einem Fest nach Ludzi genommen J Dort feiern einige Schwestern der „ Sisters of Charity of Ottawa“ ihr 50. Jubiläum. Dafür werden uns sechs sogar extra thematisch passende Röcke geschneidert (siehe Foto). Als wir diese mit weißen Blusen anziehen sind alle total begeistert und man sagt uns „ Now you look like real Malawians“.
Bevor es in den nächsten zwei Wochen mit unserem Chichewa Unterricht weitergehen würde, werden wir am Wochenende noch mit zu einem Fest nach Ludzi genommen J Dort feiern einige Schwestern der „ Sisters of Charity of Ottawa“ ihr 50. Jubiläum. Dafür werden uns sechs sogar extra thematisch passende Röcke geschneidert (siehe Foto). Als wir diese mit weißen Blusen anziehen sind alle total begeistert und man sagt uns „ Now you look like real Malawians“.
In einem Pick-up werden wir über huckelige Landstraßen nach
Ludzi gefahren J
Auch dort werden wir herzlich begrüßt.
Das Fest dauert sehr sehr lange, aber wir sitzen auch
den ganzen Vormittag in der prallen Sonne. Trotzdem sind wir total begeistert!
Die Menschen singen so wunderschön und
kleine Mädchen gekleidet in weiße und blaue Kleider tanzen nach vorne. Es
werden auch Geschenke nach vorne getanzt, wo allerhand ungewöhnliche Dinge
darunter sind. Ich habe ziemlich Gänsehaut bekommen,obwohl ich es vor Hitze
eigentlich kaum noch aushalten konnte. :D
Später gibt es noch etwas zu Essen. Nsima (Maisbrei), das
traditionelle Gericht in Malawi, was eigentlich zu jeder Mahlzeit mit Kohl,
Reis, Hühnchen oder auch Tomaten und noch anderen Dingen gegessen wird.
Außerdem wird noch ein traditioneller Tanz, der Tanz der
Angoni vorgeführt, bei dem die Menschen Kostüme und Fußschellen tragen. Die
Schwestern tanzen sogar mit :D Das ist echt sehr schön und lustig!
In der nächsten Woche startet unser Chichewa Unterricht.
Drei Lehrer der Guilleme Girls Primary School bringen uns Chichewa bei und auch
wichtige Grundlagen für den Alltag. So lernen wir zum Beispiel, wie man über
dem Feuer kocht, wenn gerade mal kein Strom da ist (Was des Öfteren vorkommt),
wie man seine Wäsche mit der Hand wäscht, Nsima zu kochen, oder auch wie man
richtig „mopt“, also den Fußboden wischt.
(Einmal haben wir sogar ein Hühnchen geschlachtet und es
gerupft. Also eigentlich hat eine der Lehrerinnen es geschlachtet, weil wir es
letztendlich doch nicht übers Herz bringen konnten. :D es ist auch nicht
wirklich alltags relevant)
Es ist immer ganz lustig mit den Lehren zu kochen. Sie
wollen, dass wir ihnen deutsche Tänze oder Lieder zeigen. :D Dann lassen wir
erstmal richtige Schlager vorspielen und tanzen Discofox und Wienerwalzer. :D
Während des Einführungsseminars planen die Schwestern auch
immer wieder kleine Überraschungen für uns…
Einmal machen wir einen Ausflug zu einer Farm ganz
nahe der sambischen Grenze. Das ist wohl auch eine Farm der Schwestern. Dort
gibt es Schweine, Hühner und… eine Bananenplantage. Dort essen wir die besten
Bananen unseres Lebens. Es wird auch viel weiteres uns teilweise unbekanntes
Obst dort angebaut.
Ein
weiteres Ereignis ist die Feier einer Hochzeit, auf die uns die Schwester
mitgenommen hat. Das ist total interessant! Die Gäste tanzen nach vorne, wo das
Brautpaar tanzt und werfen Geld und Geschenke in einen Korb. Fast das ganze
Dorf schaut dabei zu J Uns bietet man sofort Stühle im Schatten an. Nachdem
wir auch nach vorne getanzt sind, fahren wir aber wieder heim…
Der Pick-up ist unser Haupttransportmittel, mit welchem wir
alle Hindernisse meistern und jede Huckelstraße problemlos überqueren…
Dieser würde uns auch an einen der wunderschönsten Orte, die
ich jemals gesehen habe bringen…. Den Malawisee . Dieser Ausflug ist für das Ende unseres Einführungsseminars geplant. Morgens
früh fahren wir von Guilleme aus los Richtung Salima, ein Distrikt am
Malawisee.
Nach einer anstrengenden und sehr heißen Fahrt im Pick up,
erreichen wir endlich dieses wunderschöne (sehr große) Fleckchen Erde. Für eine
Nacht werden wir dort in einer Unterkunft der Schwestern bleiben.
Gut erholt, überglücklich und mit Sonnenbrand kehren wir am
nächsten Tag wieder zurück nach Guilleme.
Tja, die ersten Wochen vergehen tatsächlich wie im Flug und
am 3. September gehen die Anderen auch in ihre Projekte. Der
Abschied ist ein bisschen traurig, wenn auch nur für sehr kurze Zeit. Aber nun
können Pia und ich uns auch endlich richtig in unserem neuen Zuhause
einrichten.
Nun sind wir auch alle sehr gespannt, weil sich schon bald,
am 5. September, das Boarding mit Leben füllen wird. Aus allen Ecken Malawis
kommen die Internatsmädchen und das heißt für uns auch schon bald den Beginn
des Unterrichts…. Wir sind schon sehr gespannt und aufgeregt!!!!
Ich hoffe es ist nicht zu lang geworden und euch daheim geht
es wunderbar!
Es grüßt herzlich aus dem ganz warmen Herzen Afrikas
Eure Antonia!