Dienstag, 31. Januar 2017

Wie wir Weihnachten und Silvester feierten... :)

Hallöchen…
Da wir so viel erlebt haben in der letzten Zeit, muss ich unsere Erlebnisse in mehrere verschiedene Berichte verpacken… J
Weiter geht es also mit unserem ersten Weihnachtsfest weit weg von zu Hause… J Erstmal war die Vorstellung, dass gerade Weihnachten ist ganz schön seltsam für uns! Auch wenn wir in Deutschland meistens keine weiße Weihnacht haben, ist dieses Fest mit strahlend blauem Himmel und etwa 30 Grad im Schatten für uns doch recht ungewöhnlich…
Am 23. jedoch haben Pia und ich uns unsere Päckchen vom Postoffice abgeholt und haben mit Plätzchen und Lebkuchen von zu Hause doch noch eine ziemlich gute Weihnachtsstimmung hinbekommen… J  
Am Heiligabend sind wir dann um 19 Uhr mit unseren neuen Chitenjekleidern in die Messe gegangen. J Und die war natürlich wunderschön! Mädchen in weißen Kleidern sind ganz zu Anfang und wie immer bei wichtigen Festen tanzend in die Kirche eingezogen. J Die Menschen haben viel gesungen und getanzt und am Ende der Messe durfte sich jeder die Krippe, welche neben einem ziemlich bunt beleuchteten Plastikweihnachtsbaum aufgebaut war, anschauen. J Mitten in der Messe und danach wünschten sich alle „frohe Weihnachten“.



Den Abend haben Pia und ich gemütlich bei uns zu Hause mit einem selbst gebastelten Adventskranz verbracht und unsere Päckchen von zu Hause ausgepackt…


Auch die nächsten Tage waren ziemlich ruhig. Die Schwestern waren größtenteils in „Outstations“, um dort Weihnachten zu verbringen. So sehr wie zu Hause, wurde Weihnachten am 1. und 2. Weihnachtstag hier in Guilleme jedoch nicht gefeiert.
Wir genossen aber die ruhigen Ferientage und lasen oder schrieben Briefe an die Familie und Freunde oder malten Postkarten. :D

Dann ging es auch schon wieder auf in unseren zweiten Silvesterurlaub in Cape Maclear, diesmal in der südlichen Region Malawis.
Wir fuhren wieder über Lilongwe mit einem Minibus weiter nach Cape Maclear. Auch das war ein tolles, einzigartiges Abenteuer!!! Wir hatten eine Lodge direkt am See gebucht und trafen dort auch noch mundus Freiwillige aus Namibia, Sambia und sogar Madagaskar. Da eine gute Freundin von mir aus Namibia dabei war, hatten wir uns zuvor dort verabredet. Die mundus Leute reisten später weiter zum Zwischenseminar nach Tansania.
Der Urlaub war super! Wir machten unter anderem eine Bootstour auf dem Malawisee, gingen schnorcheln und „fütterten“ die Seeadler. (Übrigens kommen die meisten der Fischarten im Malawisee nur dort vor.) J
Am Strand waren einige Kinder, die eine Art kleine „Band“ waren und den Touristen immer etwas vorgesungen ,-getanzt, oder –getrommelt haben.


Der Silvesterabend war super! Noch nie habe ich Silvester direkt am Strand gefeiert und wir trafen dort sogar noch mehr deutsche Freiwillige. Der deutschen Tradition folgend haben wir auf einem Laptop am Strand sogar Dinner for one geschaut J Da kann man auch mal gut ein Jahr auf ein Silvester in Deutschland verzichten. :D
Am nächsten Tag ging es für uns auch schon wieder zurück nach Guilleme… In einem Tag würden die Mädchen wieder zurück sein und bis dahin gab es noch einiges zu tun… J Dazu aber ein anderes Mal mehr…
Bis dahin aber alles Gute und -chaka cha bwino!- ein frohes neues Jahr für euch alle!
Beste Grüße
Antonia




Vom Schulabschluss und unserem ersten Urlaub...


Halli Hallo!

Nach unendlich langer Zeit melde ich mich auch mal wieder zurück aus Malawi J Nun ist schon fast die Hälfte meines Jahres vorüber. Das geht unglaublich schnell, nicht wahr?
In den letzten zwei Monaten ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen…
So beginne ich also mit den letzten zwei Schulwochen vor den Weihnachtsferien:
Bevor hier in Malawi ein Term (in unserem Fall der erste) zu Ende geht, werden in den letzten Wochen vor den Ferien die „Endtermexams“ geschrieben. An jedem Tag ist ein anderes Fach dran und da gibt es für die Mädchen natürlich ziemlich viel zu lernen….
Auch für Pia und mich gab es dabei allerhand zu tun. Die meiste Zeit haben wir die verschiedenen Examen für fast alle Fächer abgetippt, ausgedruckt und später natürlich korrigiert… und das bei etwa 180-200 Schülern pro Standard… Das war ganz schön viel Arbeit! ;)
Doch neben den Examen und der Arbeit in der Schule, haben Pia und ich mit einigen der Internatsmädchen noch ein kleines Weihnachtstheaterstück eingeübt. Unsere kleine „ Christmas- Dramagroup“ hat sich mehrmals in der Woche getroffen, um an unserem Krippenspiel zu arbeiten! Wenn wir es dann geschafft haben, dass alle für die Proben zusammen kommen (was sich manchmal ein bisschen schwierig gestaltete J), hat es uns allen viel Spaß gemacht und die meisten der Mädchen sind Naturtalente, was die schauspielerischen Fähigkeiten angeht…
Als dann der große Tag der Aufführung gekommen war, haben wir uns einige kreative Kostüme einfallen lassen… Josef und den Hirten haben wir einen Bart verpasst und die wunderschönen Chitenjen (malawische Stoffe), wurden als Kopfbedeckung, Königsumhänge oder Babytücher verwendet.


Einige der Mädchen waren dann furchtbar aufgeregt, haben die Aufführung aber wunderbar gemeistert! Auch wenn das Stück kurz war, hatten wir viel Spaß und danach wurden noch Tänze, Lieder oder andere kleine Dramen aufgeführt… Am Abend gab es dann natürlich auch noch eine Disco für alle J Besonders an diesem Tag habe ich mich total wohl und wie zu Hause gefühlt, und war stolz ein Teil dieser Gruppe zu sein… J


Schon bald ging es dann auch schon für die Mädchen nach Hause… Der Tag war trüb und regnerisch und in der Dining- Hall versammelten sich alle Lehrer und Schüler, um die Ergebnisse zu verkünden… Wir saßen mit den anderen Lehrern auf einer Art „Bühne“ und jeder Klassenlehrer las laut die Ergebnisse von den besten bis hin zu den schlechtesten Examen. Die allerbesten Schüler haben sogar einen Lolli bekommen J
Dann ging alles ziemlich schnell und das Boarding war genauso schnell leergefegt, wie es sich ganz am Anfang gefüllt hatte. Die letzten Busse und Autos der Eltern verließen das Boarding und alles war wieder ganz ruhig…
Nachdem wir uns für einige Stunden von den letzten 3 Monaten erholt haben, stürzten Pia und ich uns direkt in unsere Urlaubsvorbereitungen für den nächsten Tag…
Wir hatten geplant, mit den anderen vier Mädchen aus Ludzi und Madisi für einige Tage in den Norden Malawis zu reisen…
… und das kam so:
Am 16. Morgens haben wir uns dann vollbepackt auf den Weg in die Hauptstadt Lilongwe gemacht, um von dort aus weiter in den Norden zu reisen. Wir machten einen kurzen Halt am KFC, wo wir auch Verena und Friederike aus Ludzi trafen und nach einer kurzen Stärkung unsere Reise fortsetzten.
Unser erstes Urlaubsziel war Nkhata Bay, ein relativ touristisches Fleckchen am Malawisee. Um dorthin zu gelangen, nahmen wir einen großen Nachtbus, in welchem wir eine ziemlich schlaflose Nacht verbrachten. :D Unter unseren Sitzen hatte man ein Huhn verstaut, welches sich über diesen Umstand leider lauthals beklagte.
Für unser Ziel jedoch hatte sich diese Reise gelohnt. Nkhata Bay war ein wunderschönes kleines Dorf mit einigen kleinen Lodges, die im Jugendstil eingerichtet waren und Weltenbummler aus allen Ländern anzogen…

Auch das Essen war sehr lecker und wir konnten mal wieder in dem schönsten See schwimmen…
In Nkhata Bay verbrachten wir eine Nacht, bis es am nächsten Tag noch etwas weiter nördlich hoch auf die Berge in die Mushroom Farm, nahe der Livingstonia Mission ging. Wir fuhren mit dem Minibus bis zu einem kleinen Dörfchen am Fuße des Berges und wurden dort von einem Pickup abgeholt, welcher uns „die steilen Pässe“ hinauf auf den Berg fuhr.
Die Aussicht von dort oben auf den Malawisee war fantastisch, und auch unsere Lodge, die Mushroomfarm hatte einige interessante Dinge zu bieten…
Sie war ganz im Wald gelegen und wurde sehr ökologisch auf die Umwelt und Menschen bedacht aufgebaut und betrieben. Das unglaublich gute Essen dort war saisonal, vegetarisch und wurde auch dort angebaut. Die Toiletten wurden nicht mit Wasser, sondern mit Sägemehl und Asche betrieben. :D
Besonders schön fand ich, dass man einige selbstgemachte Produkte von Frauen aus den umliegenden Dörfern dort zum Verkauf auslegte.
Auch dort trafen wir Menschen aus allen möglichen Ländern und sogar eine Gruppe deutscher Jugendlicher, die wir schon auf dem Botschafter Fest kennen gelernt hatten.
Auch an Programm wurde dort einiges angeboten. Einmal machten wir eine geführte Wanderung zu den naheliegenden, atemberaubenden Wasserfällen, den Manchewefalls.


Der Guide führte uns sicher über leicht glitschige Felsen und Trampelpfaden zu einer wunderschönen Aussicht. (Siehe Foto)
An einem anderen Tag wanderten wir noch etwas höher auf den Berg zu der Livingstonia Mission. Das ist eine Missionsstation mit einem Krankenhaus, einer kleinen Universität und einem Dorf rundherum. Die Wanderung war sehr anstrengend in der prallen Sonne, hat sich allerdings ebenfalls gelohnt!

Die Abende verbrachten wir häufig mit den anderen Freiwilligen, die wir dort trafen, mit Spielen oder Lesen. Alles in allem ein wunderschöner und entspannter Urlaub…
Am Tag der Abreise beschlossen Pia, Noemi und ich den Berg wieder herunter zu wandern. Unsere Rucksäcke überließen wir den anderen im Pickup… Auch das war eine tolle Erfahrung, denn zum Glück trafen wir drei Kinder, welche uns einige „Shortcuts“ zeigten, welche uns den Weg deutlich erleichterten… J
Dann ging es wieder Richtung Heimat, um das Weihnachtsfest in unseren Projekten zu verbringen…
Doch das ist eine andere Geschichte, von der ihr in Kürze lesen könnt… J
Beste Grüße an euch und alle Lieben in der Heimat…

Eure Antonia