Donnerstag, 10. November 2016

Neues aus Guilleme...

Halli-Hallo!

Nun melde ich mich schon nach kurzer Zeit wieder zurück! Natürlich ist in der letzten Woche schon wieder einiges passiert, was ich gerne mit euch teilen möchte ;-)
Auch wenn wir hier schon richtig im Alltag angekommen sind, müssen wir uns doch immer wieder für neue Überraschungen bereithalten. :D
Also starte ich meinen Bericht zunächst einmal mit den jüngeren Ereignissen. Am Samstag den 29. Oktober hat die Guilleme Girls Boarding Primary School Geschichte geschrieben! Und das kam so:
Für diesen Tag war ein Netballspiel unserer Mädchen in Ludzi geplant. Unsere Schule sollte gegen die dortige Girls Boarding Primary School antreten. Von unseren Lehrern wurden wir freundlicherweise zu diesem Spiel eingeladen. Am Nachmittag startete dann der Big-Bus, welchen die Schwester eigens für diese Veranstaltung gebucht hatte J Alle waren ganz aufgeregt und wir quetschten uns zusammen mit vielen Mädchen und einigen Lehrern  in das recht große Fahrzeug. Von vielen winkenden und singenden, fröhlichen Mädchen, die auf dem Boarding blieben, wurden wir verabschiedet. Außerdem wurde vor der Fahrt ein Gebet gesprochen, was mich auch tief beindruckt und gefreut hat J
Dieser Bus war wohl der stimmungsvollste, mit dem ich jemals gefahren bin. Partybusse sind echt nichts dagegen! :D Dann ging es auf nach Ludzi und dort wurden wir auf dem Boarding mindestens so freudig empfangen, wie wir verabschiedet wurden. :D
Freudig empfangen wurden wir auch von Verena und Friederike, die natürlich auch das Spiel mitverfolgen würden. Wir haben dann unsere und die beiden ihre Mädchen versammelt und sie mit Gesichtsschminke für das Spiel bemalt J Die Guilleme Girls bekamen von Pia und mir Schmetterlinge, Blumen und Buchstaben in leuchtend grünen Guilleme Farben und die Ludzi Mädchen das Gleiche von Verena und Friederike in Ludzi-Blau J
Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Lehrern ging es zum Sportplatz- und was soll man sagen? Das Spiel war ein voller Erfolg! Obwohl es ein Heimspiel für Ludzi war, haben die Guilleme Girls gewonnen und das wurde während und nach dem Spiel natürlich auch gebührend mit Tänzen und Gesängen gefeiert. Davon haben wir uns mitreißen lassen und die Schwester natürlich auch J
Die größte Überraschung (mit der wir wirklich nicht gerechnet hatten) kam glücklicherweise kurz nach Ende des Spiels. Und das war der erste richtige Regen dieses Jahres. Und darüber haben wir uns wirklich gefreut!! J


Es ist dann auch relativ kühl geworden und wir haben uns an der Schule untergestellt, um auf den Bus zu warten. Zurück wurde genauso und des Sieges wegen natürlich noch mehr gefeiert wie auf der Hinfahrt und genauso wurden wir auch zu Hause wieder empfangen.


Zur Belohnung des gewonnenen Spiels und weil am Dienstag darauf wegen Allerheiligen ein Feiertag war, wurde am Montagabend eine Disko auf dem Boarding unter den Sternen veranstaltet. Die haben sich natürlich weder die Mädchen noch Pia und ich uns entgehen lassen! J  Obwohl ich nicht so eine außerordentliche malawische Tanzbegabung habe wie die Mädchen hier und es deshalb vielleicht ein bisschen peinlich war, wurde es dennoch ein wunderschöner Abend! :D
(Der Morgen war übrigens auch schon sehr gut, weil Pia und ich noch Fantakuchen für den Dorm gebacken, welcher in diesem Monat immer am saubersten war J Eine gute Motivation denke ich!)
Auch am Dienstag ging es nach einer Messe für die Mädchen mit einer besonderen Aktion weiter! Pia und ich haben die Mädchen mit Mandalas und Buntstiften ausgestattet, sodass sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Es war total schön zu sehen wie akkurat und wunderschön die Mädchen ihre Mandalas bemalt haben. Sie waren auch alle sehr stolz darauf und einige haben sie in ihrem Dorm aufgehängt J Gerade rechtzeitig haben wir dann gegen Ende die Materialien noch vor dem zweiten großen Regenschauer retten können…




Am Mittwoch darauf mussten die Mädchen und wir zwar wieder zur Schule aber am Nachmittag wurde noch eine Messe zu Allerseelen gefeiert. Auch das war ein besonderes Erlebnis. Auf kleine Zettel konnten wir die Namen derjenigen schreiben, derer wir gedenken wollten. Sie wurden vorne in einem kleinen Behältnis gesammelt. J Eine sehr schöne Geste finde ich! Auf eine besondere Weise hat mich die Messe und die gesamte Stimmung dort berührt.
Auch am Donnerstag blieb es spannend! Ich habe mich an diesem Tag ganz besonders auf meinen Unterricht gefreut! Für diesen Tag hatte ich geplant, mit meinen beiden siebener Klassen auf den Sportplatz zu gehen, um mit ihnen Fußball zu spielen. Da die Mädchen hier mehr Netball (eine Art Handball) und weniger Fußball spielen, war ich besonders gespannt auf diese Unterrichtsstunde. Ein Lehrer, welcher auch in der Guilleme Fußballmannschaft spielt, hatte sich freundlicherweise dazu bereiterklärt, mir dabei zu helfen.

So hatten wir also einen Schiedsrichter, einen Fußball und Leibchen, welche ich noch aus einer Chitenje ausgeschnitten habe. So konnte nichts mehr schiefgehen und das Spiel ist sehr gut gelaufen! Ich glaube (und hoffe), dass das Spiel den Mädchen auch viel Spaß gemacht hat! :D



Am letzten Wochenende war dann noch ein Visitors-Weekend, das heißt, dass die Eltern der Mädchen zu Besuch gekommen sind J Pia und ich waren dafür verantwortlich, das Taschengeld für die Mädchen im nächsten Monat entgegen zu nehmen! Es war also ein arbeitsreiches, aber auch relativ entspanntes und schönes Wochenende!
So das war es auch eigentlich schon wieder! Ich hoffe es hat euch gefallen und ich habe nichts allzu Wichtiges vergessen!

Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen aus dem warmen (und manchmal nun auch etwas regnerischem) Herzen Malawis (Guilleme)!
Eure Antonia


Freitag, 28. Oktober 2016

Zu Hause in Guilleme...

Zu Hause in Guilleme…


Hallöchen! Mwaswera bwanji? (Wie geht es dir heute Nachmittag? :D)

Seit Langem melde ich mich nun auch wieder aus dem fernen, wunderbaren Malawi. Jetzt haben wir schon Oktober... Das ist schon seltsam, die Zeit ist für mich wie im Flug vergangen und trotzdem habe ich das Gefühl, schon seit einer Ewigkeit hier zu sein…
Ich fühle mich … wie zu Hause eben J Aber nun habe ich erstmal ganz viel aufzuholen! Viel Spaß beim Lesen!
Der Oktober in Malawi ist, auch wenn man sich das in Deutschland vielleicht schlecht vorstellen kann, der wärmste und trockenste Monat im ganzen Jahr. Wir sind also gerade richtig in Hochsommerstimmung und können uns gemütliche Abende mit einer Tasse Tee in der Hand während draußen ein kalter Herbstwind pfeift gar nicht mehr vorstellen. :D
Nun sind wir richtig drin in unserem neuen Leben in Guilleme J Seit nun schon 2 Monaten ist unser Boarding hier richtig mit Leben gefüllt… Und wir leben hier gemeinsam mit etwa 360 ganz wunderbaren Mädchen auf dem Gelände.
Wow, das war echt eine ganz große Umstellung für uns! Unser Leben wurde hier komplett umgekrempelt. Und je länger wir hier leben, umso mehr lernen wir diese Veränderung zu lieben! Auch wenn es anfangs für uns ein wenig schwer war.
Wie ihr vielleicht wisst, arbeiten Pia und ich an der Guilleme Girls Boarding Primary School, das ist eine Grundschule für Mädchen von der ersten bis zur achten Klasse. Auf dem Boarding allerdings leben nur die Mädchen der höheren Klassen (5.-8.).  Am fünften September war der Tag gekommen, an dem all diese fröhlichen, lebendigen Mädchen hier eingezogen sind. Und schon war es vorbei mit der Ruhe!
Anfangs waren natürlich alle ganz neugierig und wollten uns begrüßen und unsere beste Freundin sein J  Jeden Tag wurde bei uns rund um die Uhr an der Tür geklopft und das hat sich bis jetzt auch noch nicht wirklich geändert. Meistens kommen die Mädchen vorbei um sich Spiele auszuleihen, weil sie mit uns „chatten“ möchten oder einfach nur um Hallo zu sagen.
 Pia und ich haben wie unsere Vorgänger eine „Game-Time“ von 14 bis 17 Uhr, welche extra für diese Zwecke  genutzt werden kann. ;D Dann werden Spiele gespielt, Bücher gelesen oder lustige Tänze getanzt. Besonders gerne mögen die Mädchen auch spannenden Geschichten und Märchen lauschen. J „Please tell me a story“… Das ist echt total schön!


 Abends gehen wir dann immer in den Schlafsälen (Dorms) der Mädchen herum, um ihnen gute Nacht zu sagen. Das tut uns glaube ich genauso gut wie den Kindern. J Wir werden immer bestürmt von den vielen Mädchen, die sich eine (oder mehrere) Umarmungen abholen wollen.


 

Ein Arbeitstag in Guilleme…


Schon morgens in der Frühe noch vor Sonnenaufgang ist unser Boarding erwacht… Immerhin gibt es ja auch viel zu tun! Wäsche muss gewaschen und die Dorms ordentlich geputzt und die Betten gemacht werden. Das Ziel der Mädchen ist es nämlich, besonders viele Sterne für den eigenen Dorm zu bekommen, welche Pia und ich jeden Morgen an die besten Schlafsäle vergeben. Und das ist die Anstrengung wert! Denn am Ende des Monats gibt es einen Preis für die meist verdienten Sterne, Schmetterlinge oder Herzen.
Um spätestens 7:15 Uhr müssen wir alle fertig und bereit für den Schultag sein. Zu diesem Tag beginnt auf dem Schulhof die Morning Assembly, an welcher alle Schülerinnen teilnehmen müssen. Die Mädchen stellen sich dann Klassenweise in Reihen auf und es werden einige Aufwärmübungen gemacht, Gebete gesprochen und zum Schluss wird natürlich die malawische Nationalhymne auf Englisch oder Chichewa gesungen. Die kleinen Erstklässer stürmen danach immer schon voller Energie in ihre Klassenräume, während die Mädchen der höheren Klassen es immer etwas langsamer angehen lassen J















Ich habe sogar schon einmal bei der Assembly assistieren dürfen. Unsere Hauptaufgabe in der Schule besteht allerdings darin, die Mädchen in dem Fach „Expressive Arts“ zu unterrichten. Das ist eine Mischung aus Kunst, Sport, Musik und Ausdruck. Pia unterrichtet eine sechste und ich zwei siebte Klassen. Das ist manchmal echt eine Herausforderung, weil in einer Klasse bis zu 90 Kinder sind J Wir haben aber schon viele lustige Themen durchgenommen, wie zum Beispiel die „traditional dances“ aus den verschiedenen Regionen Malawis. In diesem Fall werden wir allerdings mehr von den Kindern unterrichtet als anders herum. :D Die Mädchen suchen sich dann selber alle möglichen Gegenstände, um sich daraus traditionelle Kostüme zu basteln und Eimer und Stöcker, welche sie als Trommeln verwenden. Die dürfen natürlich nicht fehlen! J Das ist echt ziemlich cool!







( Beim Outdoorr-Unterricht...) 



Die restliche Zeit des Vormittags verbringen wir oft damit, Plakate für die Lehrer zu malen, Namenslisten abzutippen oder unsere Stunde vorzubereiten. Letztens haben wir mit dem Klassenlehrer meiner siebener Klassen in dem Fach „Agriculture“ Mais und Bohnen im Schulbeet gepflanzt. Das war sehr interessant und der Mais war schon nach einer Woche zu sehen!



Wenn wir von der Schule nach Hause kommen kochen wir für uns selber Mittagessen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, da wir im Moment sehr oft einen „Blackout“ haben. Das heißt, dass der Strom für einige Stunden oder manchmal bis zu zwei Tagen ausfällt. Das bedeutet also für uns es wird traditionell über dem Feuer gekocht J Wenn wir es erstmal anbekommen haben macht das aber echt Spaß und dann sitzen wir draußen und kochen uns Nsima (Maisbrei) oder braten Pfannkuchen.
Auch das Wäschewaschen sollte gelernt sein :D


Nachmittags spielen wir dann in der Game-Time mit den Mädchen, lesen oder räumen auf. Letztens haben wir uns auf dem Sportplatz ein Netballspiel von unseren Mädchen angeschaut. Netball ist eine Art von Handball und wird hauptsächlich von Frauen gespielt. Wenn jemand ein Tor gemacht hat, sind immer alle auf das Feld gestürmt und haben getanzt und Lieder gesungen. Wir haben uns mitreißen lassen und das hat echt großen Spaß gemacht!So sieht also unser Alltag aus und wir haben uns schon richtig daran gewöhnt J Natürlich habe ich auch von einigen interessanten Veranstaltungen außer der Reihe zu berichten…

Wasser holen auf dem Kopf...
 




Besondere Erlebnisse und Feierlichkeiten…


Das erste besondere Ereignis in diesem Monat fand am 3. Oktober in Lilongwe statt. Anlässlich des Tags der deutschen Einheit waren wir sechs und viele andere Deutsche aus ganz Malawi in der Residenz des deutschen Botschafters eingeladen. Seit etwas längerer Zeit hatten wir daher irgendwie das Gefühl wieder in Deutschland angekommen zu sein. Das war anfangs schon seltsam, weil auf einmal wieder in einer uns vertrauten Sprache gesprochen wurde und wir ganz viele Azungus (Weiße) gesehen haben. :D Trotzdem haben wir den Abend noch sehr genießen können, da wir die Gelegenheit hatten neue Bekanntschaften zu schließen, Erfahrungen auszutauschen und eine deutsche Party mit Schnitzel, Sauerkraut, Schlagern und Bier zu genießen. Den Tag danach haben wir sechs dann noch auf einem großen Markt in Lilongwe verbracht bis es dann in einem etwas engen Minibus wieder heimwärts ging J
Auch an den Wochenenden werden wir manchmal spontan oder auch mit Ankündigung von den Schwestern zu Festen eingeladen. :D Das ist bei jedem Mal ein ganz besonderes Erlebnis J Am 15. Oktober (übrigens auch Muttertag in Malawi) wurde bei den Sisters of Charity of Ottawa im Guilleme Konvent der Geburtstag der Ordensgründerin gefeiert. Wir waren natürlich mit von der Partie. Das Fest startete mit einer Messe (wie eigentlich alle Feste auf denen wir bisher waren J). Dabei haben einige unserer Guilleme-Girls mit hübschen weißen Kleidchen gesungen und getanzt. Das war wieder einmal wunderschön! Zu dem Fest kamen aus Guilleme und aus vielen anderen Teilen Malawis, Vertreter einer Gruppe, welche die Schwestern in verschiedenen Bereichen unterstützen. In diesem Fall gab die Gruppe und die Schwestern ein großes Essen für die Bedürftigen aus unserem Dorf und versorgten sie mit Lebensmitteln und Seife. Das war auch sehr schön und meiner Meinung nach ein tolles Zeichen der Einheit und Gemeinschaft!
Auch für uns gab es ein großes Festessen, Obst und später noch einen großen Schokoladenkuchen, welcher feierlich von der ältesten Schwester angeschnitten wurde J Am Nachmittag haben wir dann einem Netballspiel zwischen den Schwestern und den Helferinnen der Unterstützergruppe zugeschaut. Ganz verstanden haben wir die Regeln noch nicht, aber immerhin merkt man sofort wann ein Tor fällt aus den bereits genannten Gründen. :D An sich wird eigentlich immer dabei gesungen und getanzt. Das Spiel endete abrupt, als wir das Feld für eine Jugendfußballgruppe aus dem Dorf räumen mussten. :D

 
(Mädchen führen kleine Dramas vor unserem Haus vor)

Wie so oft war auch dieser ein ganz besonderer, wunderbarer und gelungener Tag J Guilleme ist nun unser zweites Zuhause auch wenn ich natürlich noch oft an das schöne Deutschland denke J Wir sind hier in einer großen, lebhaften Familie aufgenommen worden und freuen uns über jeden neuen Tag, welcher fast immer Überraschungen für uns bereithält :D
Ich hoffe es war nicht zu lang und ihr konntet den Bericht genießen! :D
Viele Grüße aus dem immer wärmeren Malawi und bis zum nächsten Mal!
Tionana (Wir sehen uns)

Eure Antonia

Samstag, 10. September 2016

Halli-Hallo ihr daheim in der Ferne!

Nach fast schon einem Monat Aufenthalt in Guilleme, „the warm heart of Malawi ;)“, kommt hier endlich mein erster Bericht. In den wenigen Wochen haben wir schon so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen.
Beginnen wir also einfach mit unserer Ankunft und dem knapp 3-wöchigen Einführungsseminar:
Nach einem sehr langen, knapp 12-stündigen Flug von Frankfurt aus landen wir mittags am  17. August  Lilongwe, die Hauptstadt Malawis. Der Flughafen ist viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt habe! Wir sind alle tierisch aufgeregt, als wir endlich unseren Visastempel bekommen und nun zum ersten Mal den Schwestern aus unserem Projekt begegnen werden!...
Tatsächlich werden wir schon ganz herzlich empfangen und mit Schildern, auf denen unsere Namen stehen begrüßt.
Schon der Anfang ist total lustig, als wir zum ersten unsere wenigen Chichewa-Kenntnisse an von Einheimischen ausprobieren und alle versuchen, die englische Aussprache des jeweils anderen zu verstehen 
Wir quetschen uns mitsamt unserem Gepäck in einen Minibus, welcher uns 6 für das Einführungsseminar nach Guilleme, Pias und meine neue Heimat, bringen wird. Während der Fahrt eröffnet sich uns eine ganz neue, wunderbare Welt.

Menschen laufen über die roten, staubigen Straßen Malawis. Frauen tragen in bunten Stoffen (Chitenjen) ihre Babys auf dem Rücken und Männer, Frauen und Kinder transportieren alles Mögliche auf dem Kopf und an Fahrrädern. Wir sind beeindruckt von dem bunten Treiben und lassen uns von der neuen Kultur mitreißen.


Nach einem Zwischenstopp an einem Einkaufzentrum, wo wir sofort unser Geld wechseln und mit den Schwestern Pizza essen, geht es dann direkt weiter nach Guilleme J
Das kleine Dörfchen ist wunderbar und wir werden gleich am ersten Abend von den Schwestern zu einem Willkommens-essen eingeladen.  Dort bekommen wir sogar noch einen Kuchen und ein Ständchen gesungen.
Bis zum 3. September würden wir nun zu 6. in unserem Freiwilligenhaus leben. Dann würden Friederike und Verena nach Ludzi, und Hannah und Noemie nach Madisi ziehen J 
Die ersten Tage in Guilleme sind totaaal entspannend… Das Leitwort der für uns zuständigen Schwester ist: „ EAT, CHAT, REST“…
 Wir bekommen also erstmal eine kleine Rundführung durch das Dörfchen  und ALLE schauen uns an. Wir werden von ganz vielen Leuten begrüßt und haben schon echt Not uns alle Namen zu merken! Leider habe ich tatsächlich die meisten sofort wieder vergessen. Aber das kommt schon noch! Einmal, als wir uns die Kirche anschauen wollen, platzen wir mitten in eine Hochzeit, aber das stört niemanden. Obwohl wir vorne herlaufen  und uns alle anstarren.
Natürlich wollen uns auch die Kinder aus dem Dorf kennen lernen und klopfen an unserer Tür. Die sind echt total süß und wir spielen die nächsten Tage mit ihnen. Sie wollen auch die ganze Zeit auf Huckepack genommen werden 
Bevor es in den nächsten zwei Wochen mit unserem Chichewa Unterricht weitergehen würde, werden wir am Wochenende noch mit zu einem Fest nach Ludzi genommen J Dort feiern einige Schwestern der „ Sisters of Charity of Ottawa“ ihr 50. Jubiläum. Dafür werden uns sechs sogar extra thematisch passende Röcke geschneidert (siehe Foto). Als wir diese mit weißen Blusen anziehen sind alle total begeistert und man sagt uns „ Now you look like real Malawians“.


In einem Pick-up werden wir über huckelige Landstraßen nach Ludzi gefahren J Auch dort werden wir herzlich begrüßt.
Das Fest dauert sehr sehr lange, aber wir sitzen auch den ganzen Vormittag in der prallen Sonne. Trotzdem sind wir total begeistert! Die Menschen singen so  wunderschön und kleine Mädchen gekleidet in weiße und blaue Kleider tanzen nach vorne. Es werden auch Geschenke nach vorne getanzt, wo allerhand ungewöhnliche Dinge darunter sind. Ich habe ziemlich Gänsehaut bekommen,obwohl ich es vor Hitze eigentlich kaum noch aushalten konnte. :D


Später gibt es noch etwas zu Essen. Nsima (Maisbrei), das traditionelle Gericht in Malawi, was eigentlich zu jeder Mahlzeit mit Kohl, Reis, Hühnchen oder auch Tomaten und noch anderen Dingen gegessen wird.
Außerdem wird noch ein traditioneller Tanz, der Tanz der Angoni vorgeführt, bei dem die Menschen Kostüme und Fußschellen tragen. Die Schwestern tanzen sogar mit  :D Das ist echt sehr schön und lustig!



In der nächsten Woche startet unser Chichewa Unterricht. Drei Lehrer der Guilleme Girls Primary School bringen uns Chichewa bei und auch wichtige Grundlagen für den Alltag. So lernen wir zum Beispiel, wie man über dem Feuer kocht, wenn gerade mal kein Strom da ist (Was des Öfteren vorkommt), wie man seine Wäsche mit der Hand wäscht, Nsima zu kochen, oder auch wie man richtig „mopt“, also den Fußboden wischt.
(Einmal haben wir sogar ein Hühnchen geschlachtet und es gerupft. Also eigentlich hat eine der Lehrerinnen es geschlachtet, weil wir es letztendlich doch nicht übers Herz bringen konnten. :D es ist auch nicht wirklich alltags relevant)
Es ist immer ganz lustig mit den Lehren zu kochen. Sie wollen, dass wir ihnen deutsche Tänze oder Lieder zeigen. :D Dann lassen wir erstmal richtige Schlager vorspielen und tanzen Discofox und Wienerwalzer. :D


Während des Einführungsseminars planen die Schwestern auch immer wieder kleine Überraschungen für uns…
Einmal machen wir einen Ausflug zu einer Farm ganz nahe der sambischen Grenze. Das ist wohl auch eine Farm der Schwestern. Dort gibt es Schweine, Hühner und… eine Bananenplantage. Dort essen wir die besten Bananen unseres Lebens. Es wird auch viel weiteres uns teilweise unbekanntes Obst dort angebaut.



Ein weiteres Ereignis ist die Feier einer Hochzeit, auf die uns die Schwester mitgenommen hat. Das ist total interessant! Die Gäste tanzen nach vorne, wo das Brautpaar tanzt und werfen Geld und Geschenke in einen Korb. Fast das ganze Dorf schaut dabei zu J Uns bietet man sofort Stühle im Schatten an. Nachdem wir auch nach vorne getanzt sind, fahren wir aber wieder heim… 

  
Der Pick-up ist unser Haupttransportmittel, mit welchem wir alle Hindernisse meistern und jede Huckelstraße problemlos überqueren…



Dieser würde uns auch an einen der wunderschönsten Orte, die ich jemals gesehen habe bringen…. Den Malawisee Dieser Ausflug ist für das Ende unseres Einführungsseminars geplant. Morgens früh fahren wir von Guilleme aus los Richtung Salima, ein Distrikt am Malawisee.
Nach einer anstrengenden und sehr heißen Fahrt im Pick up, erreichen wir endlich dieses wunderschöne (sehr große) Fleckchen Erde. Für eine Nacht werden wir dort in einer Unterkunft der Schwestern bleiben.


 Wir können gar nicht richtig fassen, dass wir angekommen sind und in diesem wunderbaren See auf der Südhalbkugel baden. Die Schwester sagt, wir sollen sofort schwimmen gehen. Das Wasser ist wunderbar warm und wir fühlen uns wie in unserem besten Urlaub.
Gut erholt, überglücklich und mit Sonnenbrand kehren wir am nächsten Tag wieder zurück nach Guilleme.
Tja, die ersten Wochen vergehen tatsächlich wie im Flug und am 3. September gehen die Anderen auch in ihre Projekte. Der Abschied ist ein bisschen traurig, wenn auch nur für sehr kurze Zeit. Aber nun können Pia und ich uns auch endlich richtig in unserem neuen Zuhause einrichten.
Nun sind wir auch alle sehr gespannt, weil sich schon bald, am 5. September, das Boarding mit Leben füllen wird. Aus allen Ecken Malawis kommen die Internatsmädchen und das heißt für uns auch schon bald den Beginn des Unterrichts…. Wir sind schon sehr gespannt und aufgeregt!!!!
Ich hoffe es ist nicht zu lang geworden und euch daheim geht es wunderbar!
Es grüßt herzlich aus dem ganz warmen Herzen Afrikas
Eure Antonia!

Montag, 25. Juli 2016

Die Spannung steigt

Hallo lieber Leser!

Schon wieder ist etwas Zeit seit meinem letzten Eintrag vergangen.
Langsam steigt die Anspannung und der Countdown läuft :)
Ich freu mich schon total und bin sehr gespannt!!!

Das Sommerfest und die Abschlusswoche in Salzkotten haben meiner
Meinung nach erst recht dazu beigetragen, dass wir alle am liebsten sofort
in den Flieger steigen würden :D

Die ganze Woche war einfach ein voller Erfolg und somit auch das wunderbare Sommerfest,
an dem wir mit einem super Wetter belohnt wurden ;)

Unsere Verwandten und Freunde haben nun auch einen richtigen Einblick in unser Programm bei
den Franziskanerinnen in Salzkotten bekommen. Jetzt wissen sie auch, dass sie uns beruhigt in die weite Welt entlassen können ;D
Das Fest startete mit einem von uns MaZlern vorbereiteten Gottesdienst. Im Anschluss daran wurden die einzelnen Projekte vorgestellt. Außerdem gab es viel Kaffee und Kuchen und Zeit zum plaudern. Gegen Ende stellten wir noch ein Bühnenprogramm vor, welches mit Hilfe von Ehemaligen und uns MaZlern kunterbunt und sehr lustig wurde!Besonders die Eindrücke aus den verschiedensten Kulturen trugen zum großen Erfolg bei.

Die letzte Woche hat aber auch dazu beigetragen, dass wir als Gruppe noch einmal richtig zusammen
gewachsen sind! Ich glaube wir fühlen uns alle total wohl und sehr aufgehoben bei den Schwestern in Salzkotten, auch mit dem Wissen, dass wir alle auch während unseres Jahres stets in Verbindung bleiben.

Bis zum Abflug ist noch einiges zu tun. Ich werde sehr froh sein, wenn es bald losgeht, aber auch traurig darüber, dass damit auch der Abschied von der Heimat naht.
Freut euch dennoch auf tolle Berichte aus dem warmen Herzen Afrikas! :)

Bis dahin alles Gute!
Mit sonnigen Grüßen

eure Antonia




Freitag, 1. Juli 2016

erster Bericht

Halli-Hallo!

In fast einem Monat ist es schon so weit und ich werde für ein Jahr nach Malawi reisen ;)
Daher beginne ich heute mit meinem ersten Post:

Am 16. August 2016 geht es für meine Mitfreiwillige Pia und mich nach Afrika ;)
Insgesamt sind wir 16 Missionarinnen auf Zeit, welche über die Franziskanerinnen in Salzkotten in die verschiedensten Länder der Welt ausgesandt werden. Sechs davon gehen nach Malawi.
Wir alle sind schon ganz gespannt und freudiger Erwartung auf unser kommendes Jahr im Ausland!

Über das letzte halbe Jahr wurden wir bei verschiedenen Seminaren von den Franziskanerinnen intensiv auf unser Auslandsjahr vorbereitet. Schließlich gibt es viel zu Wissen und zu Lernen für ein Leben in einem fremden Land mit einer ganz neuen Kultur :)

So lernten wir viel über Gewohnheiten und die Sprache in den einzelnen Ländern, über das Leben in einem Orden, aber auch viel über Organisation und Problembewältigung.

Das letzte Seminar steht uns jedoch noch bevor. Über eine Woche werden wir noch einmal intensiv auf unser Auslandsjahr vorbereitet.

Am 09.07.2016 findet dann zum Abschluss unser Aussendungsgottesdienst mit dem anschließenden Sommerfest statt.
Dazu sind alle unsere Freunde, Verwandte und alle die sich für unser MaZ-Programm interessieren herzlich eingeladen!
Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Salzkotten. Danach könnt ihr euch auf ein tolles Programm rund um unseren Freiwilligendienst freuen!

Ich freue mich auf alle, die kommen!

Es grüßt herzlich

Eure Antonia